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3-Flüsse Radtour Teil 2

3 Flüsse Radltour 2020 -Tag 2 - Entlang der Donau

Von Plattling nach Vilshofen

Willkommen bei unserer 2.ten Etappe der „3 Flüsse Radltour“. Nach der gestrigen Tour haben wir super geschlafen. Heute Morgen haben wir dann erst mal die Knochen richten müssen. Aber jetzt, nach dem Frühstück, geht es uns wieder richtig gut. Marianne ist durch das Hotel gelaufen und hat erstmal alle Räumlichkeiten inspiziert. Keine Beanstandungen. Das Hotel ist also zu empfehlen. Essen kann man hier sehr gut, haben uns andere Gäste erzählt. Es sei denn, man kommt am Sonntagabend, so wie wir. Da gibt’s leider nichts. Durch die Lage des Hotels war das allerdings kein Problem. Es liegt direkt in der Stadtmitte und im Umkreis von 500m gibt es diverse Restaurants aller Geschmacksrichtungen.

Genug geschrieben, dann lasst uns jetzt mal gleich wieder starten…..

Etappe 2:                    Plattling – Vilshofen
Länge:                         46 km
Höhenunterschied:   130 bergauf  /  140m bergab

Der weg (Etappe 2 / Tag 2)

Beim Frühstück

Das Frühstück war soweit OK. Es war reichhaltig und hat geschmeckt. Ob Semmeln, Wurst ,Käse, Müsli, Obstsalat; Alles war da. Der Kaffee war sehr gut. Fast wie zu Hause. Also, Frühstück genießen und dann Los……
Eigentlich wollten wir die erste Nacht in Niederalteich verbringen und von dort die 2. Etappe starten. Aber Dank einer guten Vorplanung, hatten wir mitbekommen,  dass im Bereich vor Niederalteich der Radweg, wegen Arbeiten am Hochwasserschutz in der Isarmündung, auf eine längere Strecke  gesperrt ist. Daraufhin hatten wir die Tour nochmal umgeplant.

 

Und auch Marianne stärkt sich bevor sie einen Inspektionslauf durch das Hotel macht.

Nun werden wir noch ein Stück auf dem Isarradweg fahren, aber schon vor dem Mündungsbereich Richtung Süden abbiegen. Eigentlich schade, weil wir das Mündungsgebiet der Isar in die Donau umfahren und sich die Fahrtroute direkt an der Donau verkürzt.

Man kann auch draussen Frühstücken
Ob es hier auch Wanderer gibt ??
Hoffentlich bleibt das Tor offen

Das morgendliche Packen der Räder ist nicht ganz ohne. Die Räder neigen dazu, sich wie ein störrischer Esel zu verhalten, wenn das Gewicht draufkommt. Und ab und zu kippt die ganze Geschichte dann aus den Latschen.
Für 4 Tage haben wir auch etwas viel eingepackt. Das haben wir gemerkt als wir wieder Zuhause waren. Die Hälfte hätte es auch getan.

Satteln der Räder

Nebenbei, der kleine braune Rucksack ist nur für die Technik. Fotoapperat, Linsen, Batterien, Kabel, Power-Bank etc. Das Ganze hat dann ein Gewicht von ca. 12 kg.
Das Problem beim Packen ist immer; Lässt man irgend ein Teil Zuhause, ist es ganau das Teil, das man 100% benötigt. Nimmt man alles mit, knipst man mit dem Standardobjektiv durch und fragt sich „warum schleppst du das Ganze bloß mit“.

Und jetzt geht’s wieder los.

Fertig gepackt heißt es nun sich vom Hotel zu verabschieden. Auf jeden Fall würden wir bei einem weiteren Besuch wieder hier absteigen.
Unser erster Weg heute Morgen führt uns nochmal durch die City. Bei unserer gestrigen Begehung hatten wir schon einen Supermarkt ausgemacht, bei dem wir nun unser Proviant für diesen Tag einkaufen wollen. Außerdem wollte ich noch ein paar Fotos im Stadtzentrum machen.

 

Plattling City

Eine grundsätzliche Erfahrung, die wir während der Tour gemacht haben, es gibt sehr wenige Einkaufsmöglichkeiten unterwegs. Die Supermärkte befinden sich fast grundsätzlich außerhalb der Orte an den Land- bzw. Schnellstrassen. In den kleineren Orten gibt es kaum noch Einkaufsmöglichkeiten. Man sollte also bei der Tourenplanung auch die Lage der Geschäfte berücksichtigen. Nichts ist ärgerlicher als morgens erstmal 3km zum nächsten Supermarkt zu fahren, um dann die Strecke wieder zurück zu radeln. Ebenso Restaurants und Cafe’s sind sehr spärlich vorhanden. So kann man sicher keinen Fahrradtourismus aufbauen.

Plattling Bürgerspital

Mitten im Stadtzentrum, am Ludwigsplatz, eingerahmt von ausladenden Kastanienbäumen, die Fassade des alten Bürgerspitals. Erbaut in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, mit seiner typischen Neugotischen Fassade. Nachdem das Gebäude 1981 einem Brand zum Opfer fiel, wurde nur noch die Fassade erhalten. Dahinter entstanden Räumlichkeiten für Kultur und Bildung, Musikveranstaltungen, sowie die Stadt und Pfarrbücherei.

Johann Conrad Graf von Preysing

Er hat sich immer für die Belange seiner niederbayerischen Heimat eingesetzt. Insbesondere war er im vollen Einsatz für den Wiederaufbau der Stadt Plattling nach dem damaligen großen Brand. Er hat sich im Berliner Reichstag dafür stark gemacht, dass Plattling zum Eisenbahn-Knotenpunkt wurde. Auch die Gründung der Feuerwehr und des Kolpinghauses waren sein Verdienst.

Krieger-Gedenkstätte
Stadtpfarrkirche St. Maria Magdalena

 Acht Kirchen gibt es in Plattling. Eine davon, die Stadtpfarrkirche,  befindet sich Am Stadtplatz. Im Kern ein Barockbau des Jahres 1760. Vor dieser Kirche stand dort die Marktkirche aus dem Jahr 1379. Also auch schon eine lange Geschichte.

Eine sehr schöne Restaurierte Fassade in der Innenstadt
Innenstadt Plattling
Rathaus Plattling
Nochmal der Graf von Preysing

.

Proviant wird gebunkert….

Die Verpflegung für den Tag ist gesichert. Essen und Getränke können gebunkert werden. Wir werden weder verhungern, noch verdursten.

Morgendlicher Ausblick auf die Isar

Ganz hinten am Bildrand sieht man die Brücke , über die wir gestern in die Stadt gefahren sind.

Nepomuk – Gegenüber des Gleichnamigen Museums

Am Stadtausgang, Richtung Isarbrücke, sehen wir noch eine Nepomuk Skulptur. Fast gegenüber gibt es ein Nepomuk Museum. Hier kann man mehr als 300 Exponate zum Heiligen Nepomuk bestaunen.
Wer ist eigentlich dieser Nepomuk, dessen Name uns in einigen Orten unserer Radtour aufgefallen ist ?

Surfwelle unter der Bahnbrücke

Direkt unter der Isar-Bahnbrücke kommen wir an der Isarschwelle vorbei. Eine künstliche Surfwelle. Diese ist im Sommer ein beliebter Treffpunkt für Kanuten aus der ganzen Welt. Es finden dort des Öfteren Wettbewerbe und Meisterschaften statt.

Surfwelle

Heute ist es hier ruhig. Nur ein Kanut ist in der Welle zu sehen. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Isar in diesen Tagen sehr wenig Wasser führt.

Auch hier sehen wir wieder Baum- und Naturschäden

.

Überall neben dem Radweg „Herbstzeitlose“

Die Herbstzeitlose ist auf einer Länge von ca. 2,5 km rechts und Links des Radweges in Massen zu sehen. Sieht hübsch aus, ist aber giftig. Also Vorsicht…

Weiter auf dem Radweg

Dabei fällt mir ein, dass noch eine Antwort bezüglich unseres Nepomuks aussteht.
Der heilige Johannes Nepomuk ist unter anderem der Patron der Schiffsleute und Flößer.  Da früher auf der Isar, der Donau und auch auf der Vils die Flößer unterwegs waren, ist es nicht verwunderlich, dass dieser Name in fast jedem Ort unserer Tour auftaucht.

Den Schatten genießen

Dieser Abschnitt wirkt wie ein Tunnel zwischen den Bäumen. Dadurch ist er ideal bei einem Wetter, wie Heute, zu befahren. Den ca. 3km langen Baumtunnel haben wir richtig genossen.

Brücke über den Grafenmühlbach

Kurz hinter Plattling beginnt schon das Isarmündungsgebiet. Wegen der dort zur Zeit stattfindenden Arbeiten am Hochwasserschutz, mussten wir hier von der geplanten Route abweichen. Das nun von uns umfahrene Gebiet mit seiner Auenlandschaft und seinem Altwasserbereich ist tlw. als Naturschutzgebiet ausgewiesen und ist sowohl Brut- und Lebensraum für zahlreiche bedrohte Tier und Pflanzenarten

Abzweig zur Maxmühle

Nach links geht es hier zur Maxmühle und weiter Richtung Isarmündung. Wir müssen  nach rechts abbiegen und fahren über Sammern, Moos, Richtung Aicha an der Donau.

Brücke Grafenmühlbach
Ortsdurchfahrt Sammern

 

Zur Erinnerung an Graf Ulrich Philipp von und zu Arco-Zinneberg
Es handelt sich um ein Gedenken an den Grafen Ulrich Philipp von und zu Arco-Zinneberg und wurde von seiner Witwe Theresia gestiftet. Der Titel „Großes Bouquet III“. Kreiert wurde es von dem Landshuter Künstler Prof. Fritz König.
Schlosswirtschaft in Moos

Und hier wird es viel interessanter. Die Schloßwirtschaft neben dem Schloss Moos. Leider heute, am Montag, geschlossen. Zu früh gefreut…

Rathaus Moos

Wir radeln durch Niederleiten und erreichen den Ort „Moos“. Im Ortskern finden wir das Rathaus mit einem interessanten Kunstwerk davor. Im ersten Moment dachte ich, das es sich um ein Hirn handelt, wurde dann aber schnell eines besseren belehrt.

Biergarten der Schlosswirtschaft

Der Biergarten ist recht groß und liegt im Schatten unter den Bäumen. Hier hätten wir gern ein Radler getrunken.

Blick auf das im Garten versteckte Schloss

Das Schloss selbst liegt versteckt hinter einer hohen Mauer. Es wurde 1207 erstmals erwähnt, ist zwischendurch des öfteren zerstört worden, bzw. abgebrannt. Wurde aber immer wieder aufgebaut und teilweise auch um ein Geschoss erweitert.

 

Zwischen den Feldern Richtung Aich

Und nun geht’s ab, aufs platte Land, es geht stetig bergauf und es fehlt wieder einmal der Schatten. Dieses Teilstück ist an heißen Tagen, in der Mittagshitze zu meiden. Für eine Rast ist kein Schatten spendender Baum oder Strauch in Sicht.

Einsame Gegend

Nicht nur bergauf, auch kiesig wird’s. Abgeerntete Felder zur Linken, Zwiebelfelder zur Rechten. Wahrscheinlich gibt es heute Abend Zwiebelsuppe.

Die Zwiebeln haben wir hinter uns….

Und schon sind wir wieder auf einem befestigten Weg, lassen diesen Hof links liegen und fahren auf ein kleines Wäldchen zu.

Zwiebelfelder soweit das Auge reicht
Genug Zwiebeln für die kommenden Wochen

 

Erfrischung mitten im Wald

Und in dem Wäldchen finden wir einen Idealen Rastplatz. Eine Hütte, eine Dusche, eine Herzchen-Toilette, die leider verschlossen ist und hinter der Hütte ein Tisch mit Stühlen.

Ob da wohl jemand drin ist……….

Ein schöner Platz für eine Rast
Pause
und weiter geht es zwischen den Maisfeldern

Es nützt nichts, wir müssen weiter. Es ist nicht mehr weit bis Aicha.

Wir nähern uns Aicha an der Donau

Gleich haben wir unser Zwischenziel erreicht; Ab hier gehts bergab bis an die Donau.

und da ist’s nix mit Radweg

Auch hier wird am Hochwasserschutz gearbeitet. Umleitung für Auto- und Radfahrer. Aber dann ist er endlich zurück, der Donau-Radweg.

Die Donau kurz hinter Aicha
Ein privates Fährboot über die Donau
Radweg an der Donau

Das erste Stück fahren wir parallel zur Donau. Herrlicher Ausblick und die Sonne brennt von oben. Heute haben wir wieder einen klarblauen Himmel bei 28 Grad und kein bißchen Wind.

Blick auf die Donau
Dieser Abschnitt der Donau war Heute der schönste
Es ist nur ein kurzes Stück, an dem der Radweg direkt an der Donau entlang läuft. Aber dieses Stück kann man wirklich genießen.

 

Ein letzter Blick….
…bevor die Donau entschwunden ist

Und auf einmal ist sie weg, die Donau. Nicht einmal hinter dem Deich ist sie zu sehen.

Da hinten Links, der Schornstein vom ehemaligen Öl-Kraftwerk Pleinting. Unser nächstes Ziel. Das Kraftwerk ist seit 2011 stillgelegt. Einer von zwei Blocks und ein Schornstein ist schon abgebaut. Ein 180m hoher Schornstein weist uns aber noch den Weg. Das KW steht direkt an der Donau.

Großes Anbaugebiet von Weisskohl

Wir radeln an Feldern vorbei auf denen im großen Stil Weiß- und Rotkohl angebaut wird und nun auf seine Ernte wartet.

….und etwas weiter ein ebenfalls großes Rotkohl-Feld…
Eins der Schöpfwerke im Hinterland der Donau

Diese Schöpfwerke haben den Sinn, das bei einem Hochwasser, in den Polder geflossenes Wasser wieder in die Donau zurück befördert wird. Auf der anderen Seite kann es auch bei Trockenheit, ein Grabensystem hinter dem Deich, zur Bewässerung mit Wasser aus der Donau versorgen.

Radweg Richtung Pleinting

Jetzt sind es noch ca. 7km bis Vilshofen. Wenn man von der Tatsache absieht, dass der Blick auf die Donau sehr selten war, war es bisher doch ein schöner Radweg in abwechslungsreicher Landschaft.

Von Pleinting über Einöd in Richtung Vilshofen

Wir sind Rechtsseitig der Donau geblieben und fahren nun durch Pleinting, hoch nach Einöd und weiter bis nach Vilshofen. Für das nächste mal würde ich empfehlen in Pleinting die Seite zu wechseln. Der Weg ist nicht ganz so anstrengend und dort ist ein Radweg, hier fähr man auf einer nicht schlecht befahrenen Strasse.

Burgruine Hilgartsberg

Vorbei an der Burgruine Hilgartsberg, Erbaut im 12 Jahrhundert. Diese Burg hat eine interessante Geschichte vom Ungarn Krieg über den 30 jährigen, oder auch Piraterie auf der Donau. Wer Interesse hat, kann sich die Geschichte der Burg unter dem nachfolgenden Link ansehen

Kriegerdenkmal in Vilshofen

Angekommen in Vilshofen fällt uns als erstes das Kriegerdenkmal auf. Nach der Fahrt könnte ich mich da auch hinlegen und meine Knochen ausstrecken. Aber es ist nun mal schon belegt. .

Wenn er Platz machen würde, könnte ich mich ausruhen.
Blick aus unserer Unterkunft
Unsere Terrasse im Sonnenuntergang

Hier kann man einen gemütlichen Abend verbringen.

Mündung der Vils in die Donau
Vilshofen City mit Stadttor

Noch ein kleiner Abendspaziergang und ein paar Aufnahmen im Abendlicht in der Stadt.

Abendlicher Blick auf die Vils Flußaufwärts
Eisenbahnbrücke Vilshofen, im Hintergrund die Benediktinerabtei
Stadtkirche „St.Johannes der Täufer“
Restaurierte Fassade neben der Kirche
Unsere Unterkunft „Pension Sagerer“
Blick in die nächtliche Stadt
Zum Abschluss noch ein Bier auf der Terrasse

Es war ein schöner Tag. Wir haben viel gesehen. Und am Ende waren wir, mit zusätzlichen Abstechern von der Route, auch wieder über 50km unterwegs. Durch die Umleitung kamen auch noch einige zusätzliche Höhenmeter auf uns zu. Am Ende war es aber eine durchaus machbare Route.
Am Abend sind wir dann noch durch Vilshofen geschlendert. Ein schönes Städtchen, wo es sich auch lohnen würde, einen kompletten Tag zu bleiben.
Wir wollten aber nur den Abend genießen und morgen früh, die nächste Etappe starten. Über den abendlichen Restaurantbesuch gibt es leider nur Negatives zu berichten. Ein Grillteller, mit mehr oder weniger schwarz angekokeltem Fleisch und einen Fisch vom Grill, der wie Trockenfisch geschmeckt hat. Als wir uns dann entsprechend beim Kellner beschwert haben, hat er Rücksprache mit der Küche gehalten und kam mit der Antwort zurück; „Laut Koch ist das bei uns Üblich“, grinste und verschwand. Die Essen wurden eingesammelt und die Rechnung gebracht.
Zusätzlich lagen in dem Restaurant keine Gästelisten zum eintragen der Namen aus (war zu diesem Zeitpunkt vorgeschrieben) und genau unser Kellner lief den ganzen Abend mit einem Kinnschoner (Maske unterm Kinn) durch die Gegend. Dieses Restaurant ist für uns absolut indiskutabel.

Den Abend haben wir uns dadurch aber nicht verderben lassen.

 

Wittelsbache Zollhaus
Wittelsbacher Zollhaus

 

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